Deutsche Transportlogistik im Wandel: Eine nicht immer ganz ernst zu nehmende Einschätzung eines erfahrenen Transport-Einkäufers

Die meisten Märchen starten mit der Phrase „Es war einmal“ und offenbar passt diese Phrase auch zur aktuellen Situation auf dem deutschen Transportmarkt. Speziell beleuchtet dieser Artikel die Vielzahl der Verlader in den Bereichen Sammelgut, Teilladung und Komplettladung.

Ach wie gerne erinnert man sich als Verlader an die „gute alte Zeit“ ! Da konnte manAch ja, das waren noch die tollen Zeiten des „Käufermarktes“ ! Doch was ist plötzlich und unerwartet passiert, dass diese Zeiten jetzt vorbei sind?

Zunächst einmal wollte die Politik die Rahmenbedingungen ökologisch verändern; mal war die Binnenschifffahrt der Rettungsanker; mal war es die Schiene. Das Problem dieser Verkehrsträger im nationalen Geschäft war – und ist – jedoch, dass die Majorität der Empfänger weder über einen Bahnanschluss, noch über einen eigenen Hafen verfügt….schade eigentlich. Nachdem dann auch noch der Markt der „billigen“ Spediteure (zuerst waren es Spediteure aus Benelux, die den deutschen Markt zu günstigen Preisen überfluteten und danach Spediteure aus vielen osteuropäischen Ländern) aus dem Ausland „abgegrast“ war, wurde die Situation für die Verlader langsam eng.

Als dann auch noch pandemiegetriebene Negativeinflüsse (z.B. weltweite Lieferketten-behinderungen), extrem steigende Energieknappheit (z.B. durch die Ukraine Krise) und ein existenzbedrohendes Nachwuchsproblem auf dem Fahrermarkt (z.B. durch den Wegfall der Bundeswehr als zuverlässiger Ausbildungsbetrieb für Fahrer) wurde die Situation noch viel enger.

Aus der „Made im Speck“ wurden Verlader plötzlich zu „Elefanten in der Wüste“ ohne realistische Aussicht auf Fressen und Trinken und für die Spediteure ergab sich dann plötzlich aber erwartet die Chance, die äußerst geringen Margen der letzten Jahre und Jahrzehnte nachhaltig zu verbessern, weil man ja z.B. pandemiebedingt zu den systemrelevanten Branchen zählte; irgendwo musste Anfang 2020 ja das Toilettenpapier herkommen.

Doch was machen nun die ehemaligen „Top-Kosteneinsparer“ in Industrie und Handel ?

Na ja, die müssen langsam verstehen, dass sich der ehemalige Käufermarkt sich nun nachhaltig in einen Verkäufermarkt verändert. Das zeigen nicht zuletzt die aktuellen Forderungen der Spediteure bei der Festlegung der neuen Konditionen, wo viele Verlader erst einmal kräftig schlucken mussten, als dann hohe 1 – 2 stellige Prozentpunkte als Verhandlungsbasis von den Spediteuren auf den Tisch gelegt wurden……und das obwohl im Budget der Verlader wie eigentlich jedes Jahr zuvor, Kosteneinsparungen im Transportbereich budgetiert wurden. Somit verlagerte sich leider die Kernaufgabe der Transporteinkäufer von „Cost – Saving“ auf „Cost – Avoidance“….und Avoidance bedeutet leider vielfach, dass man nicht mehr wirklich auf dem Fahrersitz sitzt.

Für mich ist jedoch auch diese Phase endlich und schafft perspektivisch nun endlich die Basis für einen zielorientierten Umgang miteinander. Letztlich zwingen die aktuellen Behinderungen alle Beteiligten zu einem konsequenten Umdenken. Spätestens ab sofort sollten folgende Punkte in den Vordergrund rücken:Natürlich ist hier noch einiges an Umdenken bei allen Prozessbeteiligten erforderlich, aber letztlich zeigt sicherlich diese Einschätzung bereits, dass – auch wenn alle genannten positiven und negativen Gesichtspunkte, sowie die neuen und alten Ideen nur Beispiele sind und keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben – es genügend Chancen gibt, mit etwas weniger Egoismus und etwas mehr Weitblick auf die gesamtwirtschaftliche Situation nachhaltige Optimierungen zu erzielen und das nicht unbedingt zu Lasten der Kosten.

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