Lebensmittel Zeitung: Perspektiven für ausgeschiedene Manager

von Winfried Jakob · erschienen am 7. Februar 2020 in LebensmittelZeitung

Mut zum Neuanfang: Auch nach einer langen Konzernkarriere ist der Erfolg als Berater keineswegs selbstverständlich. Winfried Jakob war selbst Führungskraft bei Galbani, Südfleisch und Danone, bevor er Partner bei Bavaria Consulting wurde.

Wenn langjährige Führungskräfte ausscheiden, bieten sich verschiedene Alternativen für ihre weitere Karriere: Der Wiedereinstieg als angestellter Manager in einem neuen Unternehmen oder der Weg in die Selbstständigkeit. Auch dafür gibt es drei Varianten.

Woche für Woche veröffentlicht die Lebensmittel Zeitung in ihrer Rubrik Personalien die Karriereschritte von Führungskräften aus der Industrie, dem Handel und von Dienstleistern im FMCG-Umfeld. Entweder steigen sie in ihrem Unternehmen auf oder werden Nachfolger von Managern, die andere Unternehmen verlassen.

Die Wege, die ausgeschiedene Manager gehen, sind genau so vielfältig wie die Gründe ihres Ausscheidens. Wurden sie fristlos gekündigt, betriebsbedingt, erfolgte eine Umstrukturierung, hat man sich in gegenseitigem Einvernehmen getrennt? Wurde eine Abfindung gezahlt, ein Outplacement verhandelt, waren Arbeitsrechtler am Werk? Vielleicht hat der Manager das Unternehmen auch aus eigenem Antrieb verlassen, weil er ein Sabbatical plant, eine neue Funktion woanders antritt oder nach vielen Jahren Lust hat, etwas anderes zu machen. 

Jeder Fall ist so einzigartig wie das Individuum. Typischerweise dringt über den weiteren Karriereweg, die Überlegungen in der Orientierungsphase, nichts oder wenig an die Öffentlichkeit. Bekannte Personen mit spannendem CV tauchen vermeintlich unter. Was die ausgeschiedenen Manager anstreben, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören finanzielle Unabhängigkeit, erwartete Abfindung, Kündigungsfrist, familiäre Situation: Sorgt der Partner für ein regelmäßiges Einkommen, sind Kinder im Studium? Wichtig auch: Welche besondere Expertise liegt vor? Hat man Spezialwissen in puncto digitale Transformation, Restrukturierung? Die Fähigkeit, zu coachen und zu trainieren, besondere Erfahrungen im Change-Management oder umfassendes Wissen im Food-Service-Kanal? Besteht Bedarf, sich weiterzubilden, etwa als Auditor oder im Umgang mit Algorithmen? Liegt eine Wettbewerbsklausel vor? Besteht die Bereitschaft, sich selbstständig zu machen? Häufig liebäugeln hochkarätige Manager über 50 mit der Selbstständigkeit. 

"Typischerweise dringt nach dem Ausscheiden nichts an die Öffentlichkeit. Bekannte Personen mit spannendem CV tauchen vermeintlich unter."
Winfried Jakob, Bavaria Consulting

Bavaria Consulting hat viele Gespräche mit dieser Zielgruppe geführt. Die meisten fahren eine "Drei Säulen-Strategie": Die erste Säule ist die Gründung einer eigenen Firma, mit der sie ihr Spezialwissen und ihre Geschäftsidee an andere weitergeben und sich mit einem eigenen Unternehmen beweisen wollen.

Die zweite Säule ist, sich bei einem Interim-Provider listen zu lassen, um auf Anfragen entweder zu warten oder aktiv bei konkreten Projektanfragen über Online-Plattformen zu pitchen. Viele gehen diesen Weg, weil sie als Interim-Manager mehrere Monate ein sicheres Honorar beziehen, unterschiedliche Firmen und abwechslungsreiche Herausforderungen kennenlernen und nach Abschluss eines Interimprojekts – das durch Anfahrtswege, Zeit- und Ergebnisdruck durchaus anstrengend sein kann – wieder pausieren und die Akkus aufladen können. Die Freiheit, in diesem Rhythmus zu leben und eigenständig abzuwägen, für welches Projekt man sich engagieren möchte, ist eine starke Triebfeder. Das Risiko sind die Pausen zwischen den Projekten, die zu lang werden und finanziellen Druck erzeugen können.

Die dritte Säule ist die Kooperation mit Beratungsunternehmen wie beispielsweise Bavaria Consulting. Hierbei basiert das Geschäftsmodell auf erfahrenen Beratern, die alle Top-Funktionen in Food/Nearfood-Unternehmen wahrnahmen und dann Projektarbeit alleine oder im Team in der FMCG-Branche durchführen. Der Charme der dritten Säule ist die synergetische Beziehung, weil ein etabliertes Beratungsunternehmen einen effektiveren Marktzugang zu potenziellen Kunden aufweist als jeder einzelne für sich.

Das Engagement in der Beratung kann entweder in Form der unternehmerischen Partnerschaft längerfristig erfolgen oder eher kurzfristig in Form eines Projekt- oder Interim-Managements. Stets bringt der Manager sein spezielles Wissen ein, im Idealfall in Teamarbeit. Seine Selbstständigkeit bleibt dabei immer oberstes Prinzip und unangetastet. Zudem bewahrt er sich die Flexibilität, wieder in die Festanstellung zu wechseln oder sich weiterzubilden.

Auch wenn eine Führungsposition als Angestellter angestrebt wird, kann die Bavaria Group helfen. Das Inplacement funktioniert folgendermaßen: Nach detailliertem Kandidatengespräch und Erstellung eines qualifizierten Profils, werden gemeinsam Zielfirmen bestimmt. Bavaria nimmt Kontakt auf mit den Entscheidern, ermittelt den Bedarf, organisiert das persönliche Gespräch und begleitet die Einstellungs- und Vertragsverhandlungen. Fazit: Egal, wohin sich ausgeschiedene Manager neu orientieren: Professionelle Begleitung kann in dieser Phase eine wertvolle Hilfestellung sein.

Winfried Jakob

Partner bei Bavaria Consulting
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